Das SQL Server Management Studio gibt es mittlerweile als kostenlosen Download, den Sie separat zu einer bestehenden SQL Server-Datenbank installieren können. Da es mittlerweile mit LocalDB auch eine sehr schlanke SQL Server-Version gibt, wollen wir uns einmal anschauen, wie Sie mit diesen beiden Softwarekomponenten eine SQL Server-Datenbank aufsetzen können. Als Beispiel für das Erstellen einer SQL Server-Datenbank wollen wir unsere oft genutzte Beispieldatenbank „Suedsturm.mdb“ nachbilden.
Tool für das Erstellen einer SQL Server-Datenbank
Wenn Sie „SQL Server Management Studio Download“ als Suchbegriff bei Google eingeben, landen Sie schnell bei dem folgenden Link:
https://msdn.microsoft.com/de-de/library/mt238290.aspx
Dieser führt Sie zu der Seite mit dem Titel Herunterladen von SQL Server Management Studio (SSMS). Die Suchbegriffe, mit denen ich auf den Download gestoßen bin, gebe ich extra an, weil ja mit neuen Versionen neue Links entstehen – und Sie sollen diesen Beitrag ja auch mit Folgeversionen noch nutzen können.
Ein wichtiger Hinweis ist, dass Sie SQL Server Management Studio auch in verschiedenen Versionen nebeneinander installieren können. Ich habe zum Beispiel die Versionen 2014 und 2016 auf meinem Rechner installiert. Wenn Sie im Startmenü nach SQL Server Management Studio suchen, erscheinen dann zwei Einträge – SQL Server Management Studio und SQL Server Management Studio 2014. Der Eintrag ohne zusätzliche Versionsangabe ist dann zumindest in diesem Fall die neuere, aktuelle Version.
Voraussetzungen für das Erstellen einer SQL Server-Datenbank
In diesem Beitrag wollen wir mit der LocalDB-Variante von SQL Server arbeiten. Diese sollten Sie daher zuvor installieren. Weitere Informationen dazu finden Sie im Beitrag Access und LocalDB (www.access-im-unternehmen.de/1057). Ein Starten wie beim SQL Server-Dienst ist nicht nötig, da es sich bei LocalDB nicht um einen Dienst, sondern um eine Anwendung handelt. Sie können also einfach so auf eine Instanz von LocalDB zugreifen.
SQL Server Management Studio starten
Nach dem ersten Start von SQL Server Management Studio habe ich mir dieses Programm an die Taskleiste angeheftet, damit ich nicht immer über das Startmenü danach suchen muss. Nach dem Start zeigt SQL Server Management Studio immer zuerst den Dialog zur Herstellung einer Verbindung mit einem Server an.
Normalerweise bauen Sie die Verbindung mit folgendem Server auf:
(localdb)MSSQLLocalDB
Wenn Sie mehrere Versionen auf Ihrem Rechner installiert haben und eine andere als die aktuellste Version verbinden wollen, geben Sie die Versionsnummer etwa wie folgt an:
(localdb)v11.0
Vielleicht möchten Sie auch mit einer eigenen, benannten Instanz arbeiten, die Sie zuvor über die Kommandozeile etwa mit folgendem Befehl gestartet haben:
(localdb)Beispielinstanz
Für unsere Zwecke sollte jedoch die Standardinstanz (MSSQLLocalDB) ausreichen (s. Bild 1).
Bild 1: Aufbau einer Verbindung
Neue SQL Server-Datenbank erstellen
Danach zeigt Microsoft SQL Server Management Studio bereits den Objekt-Explorer mit der Verbindung und eventuell vorhandenen Datenbanken an. Sie können dort nun über den Kontextmenü-Eintrag Neue Datenbank… eine neue Datenbank einfügen (s. Bild 2).
Bild 2: Anlegen einer neuen Datenbank
Im folgenden Dialog Neue Datenbank geben Sie den Namen der Datenbank an (Suedsturm). Außerdem sollten Sie noch den Speicherort für die entstehenden Dateien Suedsturm.mdf und Suedsturm_log.ldf nach Ihren Wünschen anpassen (s. Bild 3).
Bild 3: Festlegen von Eigenschaften wie dem Datenbanknamen und dem Speicherort
Klicken Sie dann auf OK, um die Datenbank zu erstellen. Die neue Datenbank erscheint nun im Objekt-Explorer. Klappen Sie den Eintrag auf, finden Sie unter anderem den Punkt Tabellen. Diesen klicken Sie wiederum mit der rechten Maustaste an, um aus dem Kontextmenü den Befehl Tabelle auszuwählen (s. Bild 4).
Bild 4: Anlegen einer neuen Tabelle
Es ist etwas ungewöhnlich, dass dort nicht beispielsweise Neue Tabelle oder Tabelle anlegen steht, aber damit müssen wir leben.
Tabelle in der SQL Server-Datenbank erstellen
Wir wollen die Tabellen in der Reihenfolge erstellen, in der wir sie für die Erstellung von Fremdschlüsselfeldern benötigen – die Tabellen, die nicht über Fremdschlüsselfelder mit anderen Tabellen verknüpft sind, kommen also zuerst. Den Start macht die Tabelle tblAnreden.
Fügen Sie im nun erscheinenden Entwurf die beiden Felder AnredeID und Anrede hinzu. Legen Sie für AnredeID den Felddatentyp int fest und für Anrede den Datentyp nvarchar(255). Entfernen Sie für beide Felder den Haken in der Spalte NULL-Werte zulassen. Der Zwischenstand sieht nun wie in Bild 5 aus. Speichern Sie die Tabelle nun unter dem Namen tblAnreden. Nun müssen wir noch das Primärschlüsselfeld definieren und dieses als Autowertfeld definieren. Den Primärschlüssel fügen Sie einfach über den Kontextmenü-Eintrag Primärschlüssel festlegen des Feldes AnredeID hinzu (s. Bild 6).
Bild 5: Definieren des Primärschlüsselfeldes
Bild 6: Entwurf der neuen Tabelle tblAnreden
Dann fehlt noch eine Eigenschaft, die dafür sorgt, dass neue Datensätze automatisch mit einem eindeutigen Primärschlüsselwert gefüllt werden. Unter Access heißt das Autowert, unter SQL Server Identitätsspezifikation. Diese Eigenschaft finden Sie unter dem Tabellenentwurf im Bereich Spalteneigenschaften.
Unterhalb des Eintrags Tabellendesigner finden Sie den Punkt Identitätsspezifikation, den Sie noch aufklappen können. Darunter tauchen dann die drei Eigenschaften (Ist Identity), ID-Ausgangswert und ID-Inkrement auf. Stellen Sie (Ist Identity) auf Ja ein, aktiviert dies die beiden übrigen Eigenschaften, mit denen Sie nach Wunsch den Startwert und die Schrittweite für die Werte festlegen können (s. Bild 7).
Bild 7: Definieren des Autowerts
Damit haben wir es geschafft – die erste Tabelle ist fertiggestellt. Wenn Sie nun erneut speichern wollen, erscheint allerdings die Meldung aus Bild 8. Manche Eigenschaften einer Tabelle erlauben es nicht, die Tabelle einfach zu speichern – diese muss dazu gelöscht und neu erstellt werden. In diesem Fall handelt es sich um das Hinzufügen der Identitätsspezifikation. Damit Sie diese Tabelle dennoch speichern können, passen Sie eine Eigenschaft des SQL Servers an.
Bild 8: Meldung beim Versuch, die änderungen an der Tabelle zu speichern
Diese Eigenschaft finden Sie, wenn Sie mit dem Menüeintrag Extras|Optionen den Optionen-Dialog öffnen und dort zum Bereich Designer wechseln. Dort befindet sich auch die Option Speichern von änderungen verhindern, die die Neuerstellung der Tabelle erfordern.
Diese deaktivieren wir (s. Bild 9). Anschließend lässt sich die Tabelle ohne Probleme speichern. Im Hintergrund wird diese dabei gelöscht und neu erstellt.
Bild 9: Neuanlegen von Tabellen zum Zwecke des Speicherns von änderungen erlauben
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