Das SQL Server Management Studio Express



    
        
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Für die neue Version der kostenlosen Variante des SQL Servers 2005 hat Microsoft mit dem Service Pack 1 jetzt eine eigene Verwaltungsoberfläche bereitgestellt: Das SQL Server Management Studio Express. über diese Oberfläche lassen sich (beinahe) alle wichtigen administrativen Aufgaben erledigen. Dieser Beitrag vermittelt einen überblick über diese neue Anwendung und zeigt gleichzeitig einige wichtige Aspekte des SQL Servers auf.

            

            

                

Voraussetzungen

                

Die Arbeit mit dem SQL Server Express Edition setzt das .NET Framework in der Version 2.0 voraus. Die schnellste Variante zur Installation heißt im besten Microsoft-Jargon Microsoft .NET Framework Version 2.0 Redistributable Package (x86) und ist beispielsweise unter [1] zu beziehen.

                

Da Microsoft die neueste Variante des SQL Servers unbedingt noch SQL Server 2005 nennen wollte, das Jahresende aber unweigerlich näher rückte, sind einige Arbeiten nicht ganz abgeschlossen worden.

                

Ungewöhnlicherweise wurde daher mit der Produktveröffentlichung im November 2005 gleich das erste Service Pack (SP1) für den frühen Sommer 2006 angekündigt. Zu den Funktionen, die nicht mehr rechtzeitig zum Release-Datum fertig wurden, gehört auch die nachfolgend besprochene Verwaltungsoberfläche für die Express- Version. Dazu gibt es eine weitere Besonderheit: Das Service Pack 1 für den SQL Server 2005 Express Edition ist nicht, wie sonst üblich, als zusätzlicher Download verfügbar, sondern als eigenes Setup.

                

Zudem erfordert die Installation das komplette Entfernen aller bisher installierten Versionen von SQL Server 2005 Express Edition [2]. Nach erfolgreichem Setup kann dann die neue Oberfläche installiert werden. Einen entsprechenden Download finden Sie unter [3].

                

Als sei dies noch nicht verwirrend genug, veröffentlichte Microsoft mit dem Service Pack 1 zudem eine völlig neue Variante namens Microsoft SQL Server 2005 Express Edition with Advanced Services [4]. Diese Variante enthält neben SQL Server 2005 Express Edition mit Service Pack 1 noch zwei weitere Dienste: die Volltextsuche und die Reporting Services.

                

Die Volltextsuche ermöglicht es, sehr effizient und schnell in allen Textfeldern einer Tabelle nach vorkommenden Wörtern zu suchen – auch in solchen vom Datentyp text, die bis zu 2 Gigabyte groß sein können.

                

Die Reporting Services stellen einen Berichtsserver bereit, der über eine Weboberfläche Reports auf Grundlage vielfältigster Datenquellen zentral zur Verfügung stellt.

                

Sollten Sie an einer Möglichkeit interessiert sein, Berichte mit dem SQL Server 2005 ohne zusätzlichen Programmieraufwand (wie ihn etwa die Implementierung unter Crystal Reports oder List & Label aus einer .NET Anwendung heraus erfordert) einfach und dennoch mit einer hohen Funktionalität zu erstellen, dann sollten Sie sich diese Variante unbedingt anschauen.

                

Es stehen Ihnen daher im Grunde zwei Optionen offen: Entweder entscheiden Sie sich für die Grundvariante des SQL Server Express Edition mit Service Pack 1 und installieren dann das SQL Server Management Studio 2005, oder Sie wählen den Microsoft SQL Server 2005 Express Edition with Advanced Services, der die Verwaltungsoberfläche auf Wunsch direkt miteinrichtet.

                

Die verschiedenen Aspekte sind in der Tat etwas verwirrend. Wenn Sie alles in Ruhe noch einmal nachlesen wollen, finden Sie Infodateien mit zusätzlichen detaillierten Hinweisen unter [5].

                

Erster Aufruf

                

Nach erfolgreicher Installation können Sie das Management Studio aus der neu erstellten Programmgruppe des SQL Server 2005 aufrufen. Dabei werden Sie aufgefordert, sich an der Datenbank anzumelden (siehe Bild 1).

                

Wie Sie sicher wissen, unterstützt der SQL Server 2005 zwei verschiedene Möglichkeiten der Authentifizierung: die Windows- und die SQL Server-Authentifizierung. Im ersten Fall werden Sie einfach mit Ihrer Windows-Kennung zum SQL Server verbunden. Das heißt natürlich nicht, dass alle Windows-Benutzer sofort auf alle Funktionen zugreifen können (dies kann man sehr detailliert im SQL Server einstellen), sondern dass keine erneute Eingabe eines Benutzernamens und eines Kennworts nötig ist.

                

Dies ist die von Microsoft empfohlene Authentifizierung, weil diese unter den neuen Betriebssystemen zum Beispiel eine Kerberos-Verschlüsselung unterstützt und daher als sehr sicher gilt.

                

Die SQL Server-Authentifizierung erfordert die erneute Eingabe von Benutzername und Kennwort. Die entsprechenden Daten verwaltet der SQL Server. Sollen Benutzer auf diese Weise auf den SQL Server zugreifen, muss der Administrator für jeden Nutzer ein entsprechendes Benutzerkonto im SQL Server erstellen.

                

Man könnte sich fragen, warum es überhaupt zwei Möglichkeiten gibt. Die Windows-Authentifizierung sollte immer dann gewählt werden, wenn nur Nutzer eines Unternehmens auf die Daten im SQL Server zugreifen. Die SQL Server- Authentifizierung ist dann interessant, wenn Sie etwa eine Webanwendung erstellen und dann Außenstehenden erlauben wollen, sich am SQL Server anzumelden – so muss man nicht für jeden Kunden ein Windows-Konto in der eigenen Domäne anlegen.

                

Zudem ist es im Umfeld selbst erstellter Anwendungen üblich, dass die Sicherheit (wer darf auf was zugreifen) sowieso über die Berechtigungsstruktur des Programms geregelt wird. Die Anwendung selber greift dann über ein so genanntes Stellvertreter-(oder Proxy-)Konto auf den Server zu.

                

Sie können den Authentifizierungs-Modus (Nur Windows oder Windows und SQL Server) jederzeit umstellen. öffnen Sie dazu im Objekt-Explorer mit der rechten Maustaste das Kontextmenü auf der Ebene des Servers und wählen Sie den Eintrag Eigenschaften aus.

                

Im Bereich Sicherheit können Sie den Modus wechseln (siehe Bild 2). Sie werden dort darauf hingewiesen, dass der Dienst neu gestartet werden muss. Daher empfiehlt es sich, diesen einzustellen, bevor Sie das System im Produktivbetrieb einsetzen.

                

Der Name des SQL Servers im Anmeldedialog setzt sich aus dem Netbios-Namen des Rechners, auf dem der Server installiert ist, und dem Namen der Instanz zusammen (in der Standardinstallation heißt diese SQLExpress).

                

Fenster, Fenster, Fenster

                

Das SQL Server Management Studio Express ist auf der Grundlage von Visual Studio entwickelt worden. Einigen Benutzern ist es daher zu “Entwickler”-lastig, zu technisch und daher zu wenig an den Bedürfnissen der Administratoren ausgerichtet. Dies sind im Allgemeinen nur Vorbehalte zu Beginn der Arbeit.

                

Man gewöhnt sich schnell an die vielen interessanten Möglichkeiten. Nach der Installation und der Anmeldung am SQL Server ist die Anwendung in zwei Fensterbereiche aufgeteilt.

                

Links ist der Objekt-Explorer zu sehen, der einen überblick über alle im Server verfügbaren Objekte wie Tabellen, Sichten etc. gibt.

                

Der rechte Teil enthält die Zusammenfassung, hier werden auch etwa die Abfragefenster geöffnet.

                

Registrierte Server

                

Wenn Sie mehr als einen SQL Server verwalten, kann es sehr hilfreich sein, alle benötigten Server im Fenster Registrierte Server einzutragen (siehe Bild 3). Dazu wählen Sie im Menü Ansicht den Eintrag Registrierte Server.

                

Im nun erscheinenden Fenster nehmen Sie über den Kontextmenü-Eintrag Neu eine neue Serverregistrierung vor.

                

Danach können Sie schneller auf die eingetragenen Server zugreifen und diese entweder wie gewünscht im Objekt-Explorer oder mit einer neuen Abfrage aufrufen.

                

Vorlagen-Explorer

                

Unter dem Menü Ansicht finden Sie unter anderem den Vorlagen-Explorer, der weiterhilft, wenn man die Syntax eines SQL Server-Befehls mal nicht aus dem Stegreif kennt.

                

Im Allgemeinen schaut man zwar in der Online-Dokumentation nach, das SQL Server Management Studio stellt jedoch auch eine ganze Reihe Vorlagen bereit.

                

Dazu wählen Sie einfach einen entsprechenden Bereich wie Assembly oder Database aus und klicken doppelt auf den gewünschten Eintrag. Danach erstellt das Management Studio eine neue Abfrage mit Platzhaltern für die passenden Ausdrücke.

                

Dynamische Hilfe

                

Es gibt viele Vorbehalte gegen Microsofts Hilfedateien, die teilweise Relikte aus Zeiten von Windows for Workgroups 3.11 sind. Die Hilfe des SQL Server Management Studios kann man damit nicht mehr vergleichen. Wenn Sie das Hilfe-Fenster einblenden, eine neue Abfrage erstellen (zum Beispiel über die Schaltfläche Neue Abfrage links oben unter der Menüleiste) und mit der Texteingabe beginnen, liefert die dynamische Hilfe entsprechende Hinweise. Die dynamische Hilfe blenden Sie über den Menüeintrag /Dynamische Hilfe ein.

                

Sollte dies bei Ihnen nicht gelingen, haben Sie vielleicht die Online-Dokumentation noch nicht installiert. Laden Sie diese in einer aktualisierten Version unter [6] herunter und installieren Sie
diese.

                

Arbeiten mit dem SQL Server Management Studio

                

Die Arbeit im SQL Server Management Studio erfolgt recht intuitiv. Die folgenden Aspekte sollen anhand einer kleinen Beispieldatenbank vorgestellt werden.

                

Dabei werden einige grundlegende Aspekte des SQL Servers angesprochen. Microsoft stellt für den SQL Server 2005 eine Beispieldatenbank mit dem Namen AdventureWorks bereit, die auch im vorliegenden Beitrag zum Einsatz kommt [7].

                

Die Datenbank ist direkt nach der Installation noch nicht im SQL Server verfügbar, da bisher nur die Datendateien (eine MDF- und eine LDF-Datei) im Dateisystem gespeichert wurden. Vor dem Zugriff müssen Sie dem SQL Server diese Dateien noch bekannt machen. Beim SQL Server heißt dieser Vorgang “anfügen” oder englisch “attach”.

                

Wechseln Sie in den Objekt-Explorer und markieren Sie den Eintrag der Datenbanken. Dort finden Sie im Kontextmenü (rechte Maustaste) den Eintrag Anfügen. Im nun erscheinenden Dialog klicken Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen und wählen die AdventureWorks-Datei aus (siehe Bild 4).

                

Dialoge

                

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